Die Geschichte des Forsthauses Sommerswalde im Überblick

Nach den uns vorliegenden Unterlagen wurde das Forsthaus nebst Scheunen, Stall und Kutschenhaus im Jahre 1860 erbaut und ist somit über 160 Jahre alt. Das Kutschenhaus, welches den Abschluss als Dreiseitenhof gebildet hatte, ist nicht mehr erhalten.

Wie man den Darstellungen aus dem Jahre 1896 entnehmen kann, war das Forsthaus ursprünglich Teil der Schloss­anlage. Mittlerweile ist sie auch räumlich durch die Ortsstraße getrennt. Grundstein für die Errichtung des Herren- oder Gutshauses der Schlossanlage legte Erasmus Wilhelm von Redern. Er war vermutlich auch Bauherr des Forsthauses. Der Berliner Industrielle, Rittergutsbesitzer und Leutnant Richard Sommer (1849 -1916) kaufte 1888 Schwante mitsamt dem Gutshaus in Sommerswalde, inkl. 7.000 Morgen des Schwanter Forstes. Sommer konnte auf ein solides Vermögen seiner Vorväter zurückgreifen. Das Haus Sommer am Pariser Platz 1 in Berlin geht beispielsweise geschichtlich auf seine Vorfahren zurück, auch gab es 1859 im Zentrum von Berlin die Sommerstraße (heutige Ebertstraße). Dem Ortsteil Sommerswalde von Schwante verlieh Richard Sommer seinen Namen, welcher bis heute erhalten blieb. 

Das Forsthaus selbst diente 1889 zunächst der Groß-Familie Sommer, Sommer war Vater von insgesamt 11 Kindern, 3 Jahre als Wohnsitz. Von hier aus ließ sich der Baufortschritt des Schlosses gut vorantreiben. Im Jahre 1891 zog die Familie in das Schloss­gebäude ein. Nach dem Tode von Richard Sommer 1916 ver­kauften die Erben im Jahre 1919 Schwante und die Schlossanlage. Bis 1945 gab es 3 Eigentümer.

Wie es nach 1945 weiter ging....

Nach 1945 diente das Schloss­ensemble als Kommandantur der sowjetischen Militärverwaltung. In der Zeit von 1949-1989 wurden alle Gebäude 40 Jahre lang von der FDJ, der Jugend­organisation der DDR, genutzt, um in 14-tägigen Kursen Pionierleiter auszubilden. Aus dieser Zeit gab es etliche Funde in Scheune und im Forsthaus. Angefangen von Bannern und Emblemen bis hin zu alten Bettgestellen und Bierflaschen. Das Forsthaus w urde 1989 umfangreichen Umbaumaß­nahmen unterzogen, welche nicht abgeschlossen wurden. Die Bauantrags- u. Durch­führungs­unter­lagen aus dieser Zeit liegen uns im Original vor (Dank unserer aufmerk­samen Schlossnachbarn, welche die Unter­lagen aufbe­wahrt hatten und uns beim Erwerb zur Verfügung gestellt haben).

Der ursprüngliche Entwurf sah vor, das Erdgeschoss in 2 spiegelgleiche sogenannte 3 Raumwohnungen umzufunktionieren. Das komplette Dach sollte abgerissen werden und durch ein nicht ausbaufähiges flachgeneigtes Satteldach ersetzt werden. Gottseidank ist es dazu nie gekommen. Allerdings wurde die Aufteilung der Räume grundlegend geändert. Aufgrund fehlender Originalunterlagen wissen wir nicht, wie der Originalzustand des Gebäudes war. Daher steht auch nur die Fassage unter Denkmalschutz.

Nach der Wende...

1989 kamen die Baumaßnahmen gänzlich zum Erliegen. Danach stand das Forsthaus 25 Jahre leer, bis wir es 2012 erworben und grundsaniert haben. 2015 konnte das FORSTHAUS am Schloss Sommerswalde geöffnet werden.